Wir alle können helfen!

Wenn plötzlich ein Mensch, vielleicht sogar ein geliebter, vor uns zusammenbricht, schießt die Panik in uns hoch, unser Herz klopft bis zum Hals. Was ist passiert? Was soll ich jetzt bloß tun? Was ist, wenn ich etwas falsch mache?

Gemeinsam mit Jens Schilling haben wir daher in diese Woche zur Schulung eingeladen. Rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörer hat Jens mit Infos und praktischen Tipps Ängste genommen und gezeigt: Wir alle können helfen. Wir können nichts falsch machen. Wir dürfen nur nicht wegschauen.

Jens und sein Kollege Joeseph wiesen die Interessierten in die Laienreanimation und Frühdefibrillation ein – und zwar kurzweilig, witzig und überaus informativ! Jens ist mit seinem Herzensprojekt Laienreanimation kann jeder sowieso ein ganz wichtiger Partner für uns. Wir haben gemeinsam ein großes Projekt gestartet: Wir möchten weitere Defibrillatoren teils mit Elektroden speziell für Kinder anschaffen. Die Defibrillatoren werden unter anderem an Kindergärten, Schulen, Sportheimen, Gemeindehäusern angebracht.

Die Defis sind ein Teil der Rettungskette, mit dem wir alle vertraut sein sollten – daher werden wir natürlich auch weitere Schulungen anbieten. Vereine, Gemeinden und Co. sind herzlich eingeladen, sich für Infos unter info@laechelwerk zu melden!

Wir betreuen viele herzkranke Kinder, jedes so unterschiedlich wie sein Herz: Den ersten Defi haben wir also am Kindergarten in Fleckenberg übergeben, den unsere kleine Luisa besucht. Dazu findet Ihr mehr Infos hier:

👉 https://laechelwerk.de/…/ein-defi-fuer-den…/

Der zweite und dritte findet in Obervalme und Niedervalme seinen Platz. Dort lebt unsere Katharina, deren Mann Philipp sie 24 Minuten lang reanimiert hat, wie wir Euch berichtet hatten:

Ein weiterer wird beim SV Schmallenberg-Fredeburg übergeben, viele weitere werden folgen. In Kürze teilen wir Euch alle Infos zu unserem Projekt übersichtlich mit.

Wir möchten allen Sicherheit geben, wenn der Fall der Fälle eintritt. Wenn ein Mensch, vielleicht ein geliebter, vor uns zusammenbricht. Die Panik schießt dann hoch, das Herz klopft bis zum Hals – das lässt sich nicht vermeiden. Doch nach einem kurzen Durchatmen wissen wir, was zu tun ist. Und können so Leben retten. Jede und jeder einzelne von uns zählt. ❤️

Marcel hat seine letzte Ruhe gefunden

💚

Heute hat Marcel seine letzte Ruhe gefunden. Er hat mit der Gewissheit gelebt, dass so viele Menschen solidarisch, mitfühlend und mit viel Herzlichkeit an ihn gedacht und ihn unterstützt haben. Dies zeigt, wie besonders Marcel gewesen ist und auch, dass wir Menschen zusammenhalten, wenn es darauf ankommt. Wir alle sind verbunden, auch wenn wir uns vorher fremd waren.

Ganz besonders im Namen der Familie danken wir von ganzem Herzen allen, die Marcel mit ihren Spenden und lieben Worten auf seinem Weg begleitet haben. Ihr alle habt ihm und seinen Lieben Hoffnung geschenkt.

Marcel, du wirst schmerzlich vermisst. Wir hoffen, es geht Dir gut, dort, wo Du nun bist. Du hast so viele Herzen bewegt. In ihnen hast Du Deinen festen Platz.
Du bleibst. 💚

Unser neues Defi-Projekt

Unser Vorsitzender Alex Göbel sowie Lars Meyer und Heike Tielke von BMS Industriebau (außen) sind glücklich, den Defibrillator an Kindergartenleiterin Maria Hermes übergeben zu können.

Ein Herz kann plötzlich aufhören zu schlagen oder aus dem Takt geraten. Lebensrettend ist dann nur schnelle Hilfe, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Bis der Rettungsdienst eintrifft, heißt es: selbst handeln. Defibrillatoren unterstützen bei der Reanimation, geben mehr Sicherheit in einer extremen Situation und können helfen, ein Leben zu retten. Sie sind neben der unerlässlichen Herz-Druck-Massage ein Teil der Rettungskette, mit dem wir alle vertraut sein sollten.

Da wir viele herzkranke Kinder und Jugendliche betreuen, haben wir uns ein Ziel gesetzt. In Zusammenarbeit mit weiteren Vereinen sowie Expertinnen und Experten möchten wir flächendeckend weitere Defibrillatoren teils mitsamt Pads für Kinder anschaffen. So soll das Defi-Netz im HSK weiter ausgebaut werden – auch speziell für Kinder. Auch Schulungen zur Nutzung des Defibrillators werden selbstverständlich angeboten.

Hilfsmittel, um Leben zu retten

Die Übergabe des ersten Defibrillators erfolgte jetzt im Kindergarten St. Antonius Fleckenberg, den unsere herzkranke Luisa besucht. Sponsor dieses Defis ist das Unternehmen BMS Industriebau aus Brilon. Für das Team ist es eine Herzensangelegenheit, zum einen die kleine Luisa und alle weiteren Kids im Umkreis zu unterstützen, zum anderen unsere Kinder und Jugendlichen. Der Defibrillator mit Pads für Kinder ist neben der Eingangstür des Kindergartens angebracht. So kann er auch für die benachbarte Grundschule sowie von allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen genutzt werden.

Weitere Vereine, Dorfgemeinschaften etc. können sich gern unter info@laechelwerk für weitere Infos melden. Wir wünschen uns, dass so viele Bürgerinnen und Bürger bei einem Notfall, der sowieso schon überaus belastend ist, mehr Sicherheit erhalten. Hilfsmittel erhalten, um ein Leben zu retten. Aus der eigenen Familie, aus der Nachbarschaft, von Menschen in Not.

Ruhe in Frieden, Marcel

 

Es bricht uns das Herz, Euch von Marcels Tod berichten zu müssen.

Marcel ist heute Morgen im Krankenhaus verstorben. Dieser junge Mann, dieser lebensfrohe Mensch, war so voller Hoffnung. Voller Hoffnung auf sein neues Leben.

Seine Kraft aber hat nicht mehr gereicht. So kurz vor seinem Ziel, der Therapie in den USA.

Wir sind geschockt, betäubt. Doch wir müssen Euch diese furchtbare Nachricht mitteilen, weil Ihr mit Euren Spenden so sehr versucht habt Marcel zu helfen. Wir wären dankbar, wenn wir Eure Spenden für die Unterstützung von Marcels Familie sowie weitere Herzkinder einsetzen dürfen. Doch Spenderinnen und Spender, die Ihre Spende zurückhaben möchten, melden sich bitte unter info@laechelwerk.de (bitte mit vollständigem Namen / Summe / Überweisungsdatum). Wir veranlassen alles Weitere. Wir bitten Euch nur darum, uns etwas Zeit dafür zu geben.

Wir sprechen Marcels Familie unser tiefstes Mitgefühl aus. Es zerreißt uns, dass Ihr nun so leiden müsst. Wir wünschten, wir könnten Euch den Schmerz nehmen.

Marcel, wo auch immer Du nun bist. Es ist furchtbar, was passiert ist. Du bleibst in unseren Herzen als witziger, lieber Mensch, der viel zu früh gehen musste. Ruhe in Frieden. ❤️

Marcel erhält seine riesengroße Chance

Unser Marcel erhält seine Chance.
Die Chance, die sein Leben rettet, die es um so viel verbessert. ❤️

Marcel, seine Familie und wir mit ihnen sind sprachlos. Überwältigt. Berührt. Ihr habt es mit Euren Spenden ermöglicht, dass unser Marcel seine Therapie in den USA erhält. Ihr gebt einem witzigen, lieben jungen Mann die Chance auf Leben, auf Sein, auf so viele Facetten, die unsere bunte Welt zu bieten hat.

Jedes Kind, das sein Sparschwein geplündert hat. Jeder ältere Mensch, der etwas von seiner Rente gegeben hat. Jeder Verein, jede Schule, jede Institution, die Aktionen gestartet haben. Jedes Unternehmen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, das sein Herz geöffnet hat. Jede Privatperson, die sich eingesetzt hat. Ihr alle habt nicht nur Geld gespendet, sondern Hoffnung. Marcels Hoffnung auf ein Leben ohne Kompromisse.

Auch uns habt Ihr Hoffnung gegeben. Wir haben uns mit all unserer Kraft und viel Herzblut für Marcel eingesetzt – und werden es auch weiterhin tun. Doch ohne die enorme Großzügigkeit von einer Spenderin / einem Spender hätten wir wohl noch lange kämpfen müssen. Sie haben sich persönlich dafür eingesetzt, dass wir Marcel helfen können – und die komplette Differenz gespendet. Dafür sind wir von ganzem Herzen dankbar. 😇

Wir werden Euch natürlich über Marcels Werdegang auf dem Laufenden halten. Hier könnt Ihr seine Geschichte nachlesen:

👉 https://laechelwerk.de/…/marcels-ple-schlaegt…/

Wenn Ihr für Marcel und unsere weiteren Herzkinder spenden möchtet, geht das selbstverständlich auch weiterhin auf dem speziell eingerichteten Konto:

Lächelwerk e.V.
Volksbank Bigge-Lenne
IBAN: DE 42 4606 2817 0016 5294 00
BIC: GENODEM1SMA
Verwendungszweck: Herz

Ihr alle gebt Marcel und den weiteren Kids Licht in ganz viel Dunkelheit. Dafür einfach Danke. Von ganzem Herzen. ❤️

P.S. Gern hätte sich Marcel mit einem aktuellen Foto bei Euch bedankt. Gerade liegt er jedoch erneut im Krankenhaus. Wenn es ihm besser geht, wird er das gern nachholen.

Eure Postkarten für unseren Max

Gemeinsame Aktion für unseren Max: Kinder und Erwachsene schreiben / malen / kleben Postkarten!

Wie Ihr wisst, haben Max und seine Lieben auf ihrer großen Abenteuerreise nach Barcelona oft an Euch gedacht und Euch – dem Anlass geschuldet digitale – Postkarten geschickt. Ihr habt nun die Chance, Euch mit einer richtigen, handgeschriebenen Postkarte zu bedanken und / oder Max ein paar liebe Worte für seinen weiteren Weg mitzugeben. ❤️

Einige von Euch haben schon liebe Postkarten geschickt, dafür bedanken wir uns sehr! Euch andere rufen wir ebenfalls herzlich dazu auf, unserem Max mit ganz geringem Aufwand eine Riesenfreude zu machen! Sendet gern Eure Postkarten für Max aus ganz Deutschland an unsere Postanschrift (bis zum 31. Januar):

Lächelwerk e.V.
Postfach 11 03
57376 Schmallenberg

Wir sammeln alle Karten und leiten sie liebevoll verpackt an Max weiter. Dankeschön an alle fürs Mitmachen!

Die Idee dahinter:
Handgeschriebene Worte können etwas sehr Schönes sein. Liebe Grüße aus dem Urlaub, aufmerksame Genesungswünsche, stärkende Sätze, wenn das Leben gerade nicht rund läuft – all diese Worte zeugen davon, dass jemand an jemand anderen gedacht hat. Dass er sich Gedanken gemacht hat und sich Mühe gibt. Dass er das Gegenüber zum Lächeln bringen und ihn kurz aus seinem Alltag entführen möchte. Diese Worte bleiben oft, ganz anders als digitale Nachrichten. Die Briefe und Postkarten werden an Pinnwände gehangen oder sicher in Schubladen verstaut. So machen sie auch noch nach Jahren eine kleine Freude. Und unseren Max sollen Eure Gedanken auf seinem schweren Weg stärken. ❤️

Neujahrssänger aus Reiste spenden an unsere Kids

Die Neujahrssänger machen den Reistern zu Beginn eines neuen Jahres eine Freude, indem sie von Haus zu Haus ziehen und herzliche Neujahrswünsche überbringen. Mehr noch: Sie singen für den guten Zweck. 🤗

Den Erlös der vergangenen beiden Jahre haben sie jetzt an unsere Kinder und Jugendlichen gespendet. Die stolze Summe von 1833 Euro kommt erkrankten, traumatisierten und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen zugute. Die Neujahrssänger – in diesem Jahr waren es 25 – freuen sich sehr über die großzügigen Spenden und bedanken sich bei allen Reister Bürgerinnen und Bürgern. Wir bedanken uns ebenso herzliche bei allen Spenderinnen und Spendern sowie den Neujahrssängern – es ist wunderbar, wenn sich junge Menschen so einsetzen. Die Spende hilft sehr dabei, das Leben einiger Kids, die einen schweren Weg gehen, unbeschwerter zu machen. 😇

Wunderbare Unterstützung vom Stammtisch Werderneck


Der „Stammtisch Werderneck“ ist ein neu gegründeter gemeinnütziger Verein aus Ramsbeck mit ganz vielen lieben Menschen.  ❤️

Die Mitglieder haben sich dazu entschlossen, mit einem kleinen Weihnachtsmarkt und einer Tombola samt Spendenaktion unsere Kinder und Jugendlichen zu unterstützen.
„Wir bedanken herzlich uns bei allen, die bei uns waren, die tatkräftig gespendet und Lose gekauft haben. Wir konnten eine unglaubliche Summe von 950 Euro erzielen und Lächelwerk e.V. überreichen, wodurch wir Max‘  wohl letzte große Reise tatkräftig unterstützen können“, so der Stammtisch. „Im Namen aller Mitglieder bedanken wir uns bei allen, die uns dabei unterstützt haben, und vor allem beim Lächelwerk e.V. für das Unfassbare, was dort geleistet wird.“

Wir bedanken uns ebenfalls ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern! Und natürlich beim Stammtisch Werderneck, der uns auch weiterhin Unterstützung zugesagt hat. Ein ganz liebes Dankeschön für Euer Engagement und Eure aufbauenden Worte.  😊

Max‘ vierte und (vorerst) letzte Postkarte für Euch

Max und seine Lieben haben ihr großes Abenteuer mit Bravour gemeistert. Sie haben sich Erinnerungen geschaffen, die sie niemals vergessen werden. Die alles überdauern werden. Von denen sie zehren können, wenn ihre Herzen schwer sind.

Max‘ großer Traum – einmal Barcelona zu sehen, einmal das berühmte Camp Nou – ist in Erfüllung gegangen. Max und seine Familie standen mit ihren Füßen im Sand, sie haben auf das Meer geschaut. Manchmal nachdenklich, manchmal melancholisch, manchmal erfüllt von Glück, manchmal mit Tränen in den Augen. Sei es wegen ihrer Angst um die Zukunft, sei es wegen eines besonderen Augenblicks, den sie gemeinsam erleben dürfen.

Die Reise, diese wohl letzte große Reise, war so erfüllend, war so wertvoll. Natürlich war sie auch sehr anstrengend, besonders für Max. Er hat viel Sauerstoff benötigt, viele Ruhepausen zwischendurch. Zuhause muss er sich auch jetzt noch von den körperlichen Anstrengungen erholen, auch von all den Emotionen.

Denn insbesondere die letzte Nacht im Wohnmobil – gerade die allerletzte Nacht, die die Familie auf der Rückreise in Frankreich verbracht hat – war eine prägende, diesmal im negativen Sinne.  Mitten in der Nacht, die Familie lag schlafend im Wohnmobil, haben sich zwei fremde Personen Zugang zum Mobil verschafft. Diese Personen sind eingebrochen, die Familie ist durch das Geräusch aufgeschreckt, die Personen sind getürmt, haben eine Hose geraubt, in der sie wohl Geld vermuteten, sowie den Schlüssel des Wohnmobils. Zum Glück (!) ist die Familie mit dem Schrecken davongekommen. Doch Ihr könnt Euch bestimmt vorstellen, welche Angst sie hatten…

Die Polizei hat daraufhin den ganzen Platz abgesucht. Sie hat diese Personen nicht gefunden, aber zumindest den Schlüssel unter einem Lkw. Wie schockiert und wütend auch wir waren, als wir den verzweifelten Anruf der Familie mitten in der Nacht erhalten haben, müssen wir Euch sicher nicht sagen…

Diese Nacht aber soll nicht im Fokus stehen, sie soll nicht die Erinnerung an diese Reise trüben! Max und seine Lieben haben Kraft geschöpft, sie haben Zeit zum Durchatmen gehabt, sie haben wieder erkannt, wie wichtig sie einander sind, wie wertvoll ihre gemeinsame Zeit ist.

Sie sagen Euch von ganzem Herzen DANKE, dass sie auf diese Reise gehen durften. 🥰 Wir ebenso! Max ist eines der Kids, das Ihr mit Euren Spenden unterstützt. Das es so sehr verdient hat etwas Schönes zu erleben nach und in schweren Zeiten, die es durchlebt. Es ist so wichtig, dass wir gemeinsam für diese Kinder da sind. Ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind. DANKE.

Ein Herz außer Rand und Band

Familie Bette

Montagmorgen bei Familie Bette in Obervalme. Ein normaler Start in die Woche, die junge Familie bespricht Termine, redet darüber, was die Woche ansteht, eine Szene wie in in so vielen anderen Familien auch. Sie lächeln sich liebevoll zu, Mama Katharina macht Frühstück für die beiden Kids, Henry ist 9 Jahre jung, Sofie ist 7.

6.38 Uhr. Katharinas Herz ist außer Rand und Band. Kammerflimmern. Sie kippt um. Mitten im Satz. Ein Satz, den sie nie beenden wird, an den sie sich nicht erinnert. Sie fällt rückwärts, wie im Film, sie schlägt nicht auf dem Boden auf, ihr Mann Philipp fängt sie auf. Eine Odyssee beginnt. Körperlich und mental.

„In der ersten Minute dachte ich an einen Kreislaufzusammenbruch“, erinnert sich Philipp Bette. Er legt seine Frau vorsichtig auf den Boden, legt ihre Füße hoch. Doch irgendetwas fühlt sich falsch an, Katharinas Körper reagiert nicht normal, gibt keine Rückmeldung. Philipp versucht ihren Puls zu ertasten. Er fühlt nichts. Katharina ist leblos. Geistesgegenwärtig ruft er den Rettungsdienst, meldet „Herzstillstand“ seiner Frau, die höchste Alarmstufe. Philipp beginnt seine Frau zu reanimieren, den Rettungsdienst am Telefon. Er funktioniert in dieser überwältigenden Situation. Hilflosigkeit, Panik, Angst, Wut, Verlustängste, all das fühlt Philipp auf einen Schlag.

Er reanimiert seine Frau. 24 Minuten lang.
Eine Ewigkeit, die Zeit scheint stillzustehen.

Rettungsdienst, Notarzt, ein Fahrzeug mit Reanimationsgerät rasen durch das kleine Obervalme, zum Haus der Familie Bette, übernehmen die Betreuung von Katharina. „Dann fing für mich die richtige Katastrophe an. Katharina dort zu sehen, ihren leblosen Körper, die Intubation, war grausam“, so Philipp Bette. Die Panik überfällt ihn vollends, er verfängt sich in niederschmetternden Gedanken, bricht geistig komplett zusammen. „Zum Glück wurde die Feuerwehr nachgefordert. Ein guter Bekannter, Feuerwehrmann, hat mich in den Arm genommen, mir Kraft geschenkt, war einfach da.“ Katharina kommt ins Krankenhaus nach Meschede. Ihr Mann will sie nicht alleine lassen, natürlich. Katharinas Schwestern kümmern sich um die Kinder.

Philipp hofft, dass Henry und Sofie nicht zu viel mitbekommen haben. Sie haben gesehen, dass ihre Mama umgekippt ist, sind von Papa direkt ins Kinderzimmer geschickt worden. Doch das Zimmer liegt nah an der Küche, sie haben gehört, was gesprochen wurde, haben wohl die verzweifelten Versuche ihres Papas gehört, Mama wiederzubeleben. Zweimal muss Henry herunterkommen, einmal ist der Akku des Telefons leer, an dem Papa mit dem Rettungsdienst spricht, einmal macht er dem Rettungsdienst die Tür auf. Philipp lebt ab sofort vier Tage lang wie in einem Film. Er befürchtet, nie wieder mit seiner Frau sprechen zu können. Und wenn sie doch überlebt, das Wunder schafft, dann wird sie ein Pflegefall werden, so kreisen seine Gedanken. „Ich weiß nicht, was ich getan hätte, hätte ich nicht an unsere Kinder gedacht.“

Katharina hört den Erzählungen ihres Mannes zu. Ein bisschen abwesend – ist das wirklich ihr passiert? Sie erinnert sich an nichts, fünf Tage sind komplett aus ihrem Gedächtnis gestrichen. Der Sonntag vor ihrem Zusammenbruch bis zum Donnerstag, als sie aus dem künstlichen Koma aufgeweckt worden ist, existieren nicht mehr in ihrem Kopf. „Es ist unwirklich, das alles zu hören“, erzählt sie. Drei Tage lang weiß das Ärzteteam nicht, ob die junge Mutter überlebt. Am Donnerstag war Katharina soweit wach, dass das Team ihre Hirnaktivität messen kann. Das Ergebnis: hervorragend. Katharina hat nicht nur überlebt, sie wird wohl auch keine bleibenden Schäden davontragen. Ein Wunder. Aufatmen bei ihren Lieben, unendliche Erleichterung.

Katharina wählt ihre Worte mit Bedacht. „Dass so viele Personen gerührt waren, weil ich wieder bei ihnen bin, hat mich unglaublich berührt und bewegt“, sagt sie. „Seitdem ich aus dem Koma aufgewacht bin, geht es mir ganz gut.“ Sie kann normal essen, normal trinken, lebt ein bisschen bewusster als zuvor. Gewöhnen muss sich Katharina an den Fremdkörper an ihrem Herzen, eine Art Defibrillator, der ihr eingesetzt wurde. Ein High-Tech-Gerät, das unter anderem ihren Herzschlag kontrolliert. Für den sie sehr dankbar ist, den sie aber noch nicht als Teil ihres Körpers annehmen kann. „Doch er gibt mir und zuallererst Philipp Sicherheit, dass mit meinem Herzen alles in Ordnung ist.“ Die Ursache für das Kammerflimmern kennt Katharina noch nicht. Ab Montag beginnt die Diagnostik an der Klinik in Unna. „Um mich mache ich mir keine Sorgen, ich bin durch den Defi sicher. Um meine Lieben dafür umso mehr“, so Katharina und hat insbesondere ihre Kinder und ihren Mann vor Augen. „Ich habe vorher nichts bemerkt – das heißt: Es kann jeden treffen. Auch junge, gesunde Menschen“, so die 37-Jährige.

Es kann jeden treffen.
Auch junge, gesunde Menschen.

Gemeinsam mit Familie Bette möchten wir daher den Blick der Öffentlichkeit auf das so wichtige Thema Laienreanimation lenken! Wir begleiten Familie Bette schon lange, die Familie selbst setzt sich mit ganz viel Herzblut und Zeit ehrenamtlich für unsere Kinder und Jugendlichen ein. Wir versuchen, ihnen auch in dieser belastenden Situation mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, versuchen mitzuhelfen, dass die Kinder keinen Schaden nehmen, kümmern uns während Katharinas Zusammenbruch, dem Krankenhausaufenthalt und auch in der Nachsorge um die Familie, lassen sie nicht allein. Zudem haben wir einen Defibrillator für Obervalme finanziert, ein Gerät, mit dem das Leben von Kindern und Erwachsenen gerettet werden kann. Damit so viele Personen wie möglich lernen, mit dem Defibrillator umzugehen, laden wir gemeinsam mit Kursleiter Jens Schilling für Donnerstag, 9. Februar, um 18.30 Uhr in den Landgasthof Rüppel in Obervalme ein. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Denn gerade in kleinen, etwas abseits gelegenen Orten kann es länger dauern, bis der Rettungsdienst vor Ort ist. Philipp hatte die Kraft, seine Frau 24 Minuten lang zu reanimieren. Doch was ist mit Personen, die das nicht können? Für sie ist ein Defibrillator oft die einzige Möglichkeit, eine Person wieder ins Leben zurück zu holen. Weitere Dorfgemeinschaften können sich gern unter info@laechelwerk für weitere Infos sowie gemeinsame Kurse und Veranstaltungen melden. So sollen alle Bürgerinnen und Bürger in unseren Dörfern bei einem Notfall, der sowieso schon überaus belastend ist, Sicherheit erhalten. Die Möglichkeit erhalten, ein Leben zu retten. Aus der eigenen Familie, aus der Nachbarschaft, von Menschen in Not.

error: Content is protected !!